Du willst ein Klavier kaufen, aber möchtest dich erst einmal gründlich informieren? Gut gemacht, denn hier spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle. Wir haben fünf Punkte zusammengestellt, auf die man achten sollte und dazu gleich ein paar Vorschläge!
1. Umfang
Der Umfang ist nicht bei allen Klavieren gleich: So haben reguläre Klaviere 88 Tasten, Keyboards haben oft einen kleineren Umfang. Idealerweise sollte man hier keine Kompromisse eingehen und gleich den vollen Umfang nehmen, denn mit fortschreitenden Kenntnissen werden oft immer mehr Tasten gebraucht - somit vermeidet man einen Neukauf nach ein paar Jahren.
Außnahme: Du willst das Klavier gerne auf Reisen mitnehmen oder möchtest dich ohnehin auf elektronische Musik fokussieren. Dann bietet sich ein Keyboard an - wir empfehlen das Yamaha PSR-S70: Die Tasten sind sogar anschlagsdynamisch, wenn auch das Spielgefühl hier noch nicht wirklich vergleichbar ist mit einem richtigen Klavier. Dafür bietet es vielfältige Funktionen: 930 Instrumtenklänge inkl. Drumkits, sowie USB und Midi Anschlüsse zum Verbinden mit dem Computer und vieles mehr. Wer trotzdem überlegt, später mal auf ein richtiges Klavier umzusteigen, sollte auf jeden Fall hier weiter lesen.
2. Anschlagsdynamik
En Keyboard bietet zwar viele extra Funktionen, hat aber in der Regel keine gewichteten Tasten - wer also mehr das Gefühl eines echten Klaviers haben möchte, sollte schon eine Stufe höher steigen. Dabei muss man nicht mal gleich ein akustisches Klavier kaufen, denn die meisten Digitalpianos verfügen mittlerweile über gewichtete Tasten, das Spielgefühl ist also mit dem eines echten Klavieres vergleichbar. Wer sein Klavier dennoch gelegentlich mal mitnehmen möchte, dem empfiehlt sich ein Stage piano, z.B. das Yamaha P-125B. Zusammen mit einer Tasche und einem Ständer kann man es ebenfalls problemlos transportieren und gleich mal mit auf die Bühne nehmen. Spielgefühl: 1A, Yamaha hat sich in den letzten Jahren wirklich stark gemausert und selbst als klassisch ausgebildeter Pianist muss ich sagen, dass ich von dem Klaviersound und dem Anschlag begeistert bin!
Schöner aussehen und gleichzeitig stabiler ist ein Clavinova - hier kommen wir dem akkustischen Klavier nun immer näher. Der Hauptunterschied zwischen einem Stage Piano und einem Clavinova besteht in erster Linie aus dem festen Gehäuse und den fixen Pedalen, aber auch anschlagsdynamisch und klanglich ist hier nochmal mehr drin und je tiefer man in die Tasche greift, desto mehr nähert man sich dem Spielgefühl eines richtigen Klaviers an. Einstiegsvarianten gibt es bereits günstig, z.B. das Yamaha Arius Digital Piano YDP-S34WH für 1055€.
3. Klang
Wer beim Klang gar keine Kompromisse eingehen möchte und einfach "nur" Klavier spielen möchte, der sollte auf jeden Fall zu einem akustischen Klavier greifen. Hier ist die Preisspanne ungefähr wie bei einem Auto: von ein paar Tausend Euro bis zu ein paar hundert Tausend Euro ist hier alles drin. Angefangen mit einem Wandklavier oder pianino, bei dem die Seiten vertikal aufgespannt werden, bis hin zum Königsinstrument, dem Flügel, ist hier vieles möglich. Ähnlich wie bei einem Auto sollte man diesen aber auch probefahren bzw. vorher einmal ausprobieren und sich auch persönlich im Shop beraten lassen. Für uns ist hier auch Yamaha wieder ganz vorne dabei beim Preisleistungsverhältnis: Sowohl beim Wandklavier als auch beim Flügel ist die Qualität sehr gut. Wir haben zum Beispiel bei uns zu Hause ein Yamaha C-2 gekauft und sind sehr zufrieden damit. Wer noch tiefer in die Tasche greifen möchte, kann sich z.B. einen Bösendorfer Flügel oder einen Steinway Flügel kaufen - dafür sind aber viel Geld und eine große Leidenschaft für Musik Voraussetzung.
Mit dem Codewort „Vienna Piano Club“ bekommst du übrigens Klaviere zu ermäßigten Preisen im Bösendorfer Salon in Wien - Neben den einzigartigen handgefertigten Bösendorfer Flügeln kann man dort mitunter auch günstige Pianinos von Yamaha erwerben und man wird von einem freundlichen Team exzellent beraten - das Geschäft befindet sich direkt unter dem Musikverein in Wien.
4. Nachbarn
Bleiben noch die Nachbarn - falls du in einem Haus wohnst sollte das kein Problem sein, aber in der Wohnung? Laut Gesetz darf man ruhig 2-3 Stunden pro Tag Klavier spielen, aber oft zieht das klingelnde Nachbarn mit sich. Selbst wenn viele tolerant sind, einen oder eine, die sich vom Klavierspielen belästigt fühlt, gibt es meistens. Wer ein akustisches Klavier kaufen möchte und gleichzeitig den Streit mit den Nachbarn vermeiden möchte, dem empfehlen wir ein Silent piano zu kaufen - mittels Umschalthebel kann es sowohl akustisch als auch digital gespielt werden, dann ist nur noch das Hämmern der Klavierhämmer zu hören, welche kurz vor der Seite gestoppt werden. Im digitalen Modus hat man dann auch noch diverse Funktionen ähnlich wie bei einem Clavinova. Auch hier hat Yamaha wieder mal die Nase vorn - unserer Erfahrung nach ist das Silent System dort wesentlich besser und genauer als bei anderen Modellen.
5. Wartung
Auch ein Thema: Die Vorteile bei der Wartung eines Digitalpianos liegen auf der Hand - immer gestimmt spart man sich die Kosten für den Klavierstimmer, was bei einer Nutzungsdauer von z.B. 10 Jahren rund 1000 € ausmacht - auch ein nicht zu verachtender Faktor. Dennoch kann auch bei einem Digitalpiano Wartung fällig werden, z.B. mussten bei unserem Yamaha Clavinova nach ein paar Jahren die Kohleplättchen ausgetauscht werden - was rasch ging, aber auch um die 300 € gekostet hat. Bei einem Stagepiano oder die Keyboard sind die Wartungskosten wohl am geringsten, dafür muss man hier beim Klang und dem Anschlag Abstriche machen.
Fazit
Wer sich ein Klavier zulegen möchte, sollte die obigen 5 Punkte berücksichtigen und sich gut überlegen, was er braucht und wieviel er dafür ausgeben möchte - dann sollte hier für jeden etwas dabei sein und dann heißt es nur noch - Play it again, Sam! :-)
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